Grund zur Einführung des First-Responder-Systems bei der FF-Helfendorf:
Hierbei werden Erste-Hilfe-Trupps der Feuerwehren über die Feuerwehrleitstelle zeitgleich mit dem Rettungsdienst über Piepser alarmiert um Gemeindebürger bei Herz-, Lungen- und Kreislaufproblemen sowie bei Verkehrsunfällen schnellstmögliche Hilfe zukommen zu lassen.
Aktuell besteht unser First Responder Team aus 19 aktiven: einem Rettungsassistent, drei Rettungssanitätern sowie 16 Sanitätern.
Alle Responder nehmen regelmäßig an Fortbildungen teil und sind so stehts bestens für die Versorgung von Patienten ausgebildet. Teilweise engagieren sich aktive noch zusätzlich in anderen Hilfsorganisationen, deren Erfahrung und zusätzliche Ausbildungen kommen den Patientenen ebenfalls zugute.
Die Hauptvorteile der Ersten-Hilfe-Trupps liegen darin:
- schnellstmögliche Hilfe durch zentrale Lage der Feuerwehrhäuser
- bessere Ortskenntnisse durch heimische Einsatzkräfte
- Anfahrtsoptimierung des Rettungsdienstes durch Lotsendienst
Geschichte des First-Responder-Trupps der FF-Helfendorf
Bereits im Sommer 1994 begannen 12 Männer der FF Helfendorf mit einer Ausbildung zum First Responder, um an einem geplanten Modellprojekt mitwirken zu können. Nachdem die Organisatoren von der "ARGE Erste-Hilfe Trupps" und auch die FF Helfendorf diverse Querelen über Sinn und Unsinn sowie zur Länge der Ausbildung und zum Umfang der Ausrüstung durchgestanden hatten, rückte die FF Helfendorf Anfang Mai 1995 zu ihrem ersten First Responder - Einsatz, einem Herzinfarkt, aus. Im Rahmen dieses Modellprojektes, dem zweiten Pilotprojekt zu First Response durch freiwillige Feuerwehren in der Bundesrepublik Deutschland, absolvierte die FF Helfendorf in den folgenden 14 Monaten 65 Einsätze.Zum Ausrücken stand der Mannschaft damals nur das LF8 (Löschfahrzeug) zur Verfügung. Dieses wurde 1995 durch einen Opel Omega, im Jahr 2005 durch einen Mercedes ML270 und im Juni 2014 durch einen BMW X5 ersetzt, welche aus Spenden der Gemeinde und deren Bürgern finanziert wurde.

Der durchschlagende Erfolg des Projektes ließ auch vehemente Kritiker verstummen. Bis zum heutigen Zeitpunkt umfasst die First-Responder-Truppe 16 Ersthelfer und 2 Ersthelferinnen, die durch monatliche Weiterbildungen immer auf dem neuesten Stand ihrer Ausbildung gehalten werden.
Erfolge
Der Haupteinsatzschwerpunkt der First-Responder-Trupps liegt bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung bei Patienten mit Kammerflimmern bzw. -flattern, da hier der Automatische Externe Defibrillator zum Einsatz kommt. Der damit verbundene Vorteil für den Patienten liegt am schnellen Eintreffen der Erste-Hilfe-Trupps, da die Überlebenschance mit jeder Minute bis zur Defibrillation um bis zu 10 % sinkt.
Seit Einführung des Responder-Systems liegt das Einsatzaufkommen jährlich bei ca. 50 bis 85 Einsätzen. Alarmiert werden wir nach verschiedenen Meldebildern (z.B. Atemnot, Allergische Reaktion, Person bewusstlos, Verkehrsunfall etc.)
Bei all den Einsätzen konnten wir die Zeit bis zum Eintreffen des ersten Rettungsmittels kompetent und fachmännisch überbrücken.
Einen Studienbericht zum Modellprojekt Helfendorf von 1998 finden Sie zum downloaden am Ende dieser Seite oder hier
Bilder eines Übungsabends der First Responder mit geschminkten "Patienten"
Versorgung eines Patient mit Anaphylaxie nach Wespenstich:
Versorgung mehrerer Unfallopfer. "Sturz mit Motorroller":
Wie auch bei "normalen" Feuerwehr Equipment ist auch bei unserem First Responder Gerätschaften nach jedem Einsatz Pflege wichtig.
Turnusmäßig müssen alle Gerätschaften und das Fahrzeug desinfiziert werden: